Natürlich könnte man jetzt zunächst weit ausholen und die Geschichte des Malers Bert Jäger erzählen: Von den kühl-geometrischen Anfängen, die Anfang der 60er Jahre in einem expressiven Farbenrausch explodierten, von der danach einsetzenden mehr als 20 Jahre dauernden Abkehr von der Malerei und der Hinwendung zum Schreiben und zur Photographie, und schließlich von dem malerischen Neubeginn, der, ausgelöst durch eine Ausstellung seiner frühen Arbeiten im Freiburger Museum für Neue Kunst Ende 1986, seitdem nicht wieder ins Stocken gekommen ist. Es wäre eine lange Geschichte, die man nicht erzählen könnte, ohne von den Brüchen, dem Leid und den existentiellen Verwerfungen dieses Lebens zu reden. Aber um diese Geschichte soll es hier nicht gehen, nicht nur, wie sie schon einigemal ausführlich rekapituliert wurde, sondern auch, weil sie ablenken könnte von der elementaren und voraussetzunglosen Wucht, mit der dieses Werk uns mit seinem eigentlichen und einzigen Thema konfrontiert: Der Malerei. Rigoros und bedingungslos fegen diese Mal-Attacken alles hinweg, was sich ihnen in den Weg stellt an Kontextualisierungen, Besänftigungs- und Eingemeindungsversuchen. Ungeachtet ihres deutlich ins Informel und den gestisch-abstrakten Expressionismus zurückweisenden Vokabulars bekundet diese Malerei weder Traditionsverbundenheit noch -abkehr. Ganz mit sich selbst beschäftigt, zielt sie auf nichts anderes als auf den Erweis ihrer eigenen Wirklichkeit.